Unterwegs mit Harry Potter: Karamelliges Butterbier

Die Weihnachtstage sind gerade ins Land gezogen und Silvester steht vor der Tür….  da fällt mir ein, dass ich in diesem Quartal noch gar kein lesehungriges Rezept veröffentlich habe. Also habe ich meine mentale Schreibtischschublade aufgezogen, reingeguckt und bin auf mein Rezept für Butterbier gestoßen, das ich schon vor ein paar Monaten entwickelt hatte.

Rezept für Butterbier à la Harry Potter

Bei der Buchserie im Harry Potter ist spannend zu beobachten, wie ein auf den ersten Blick relativ harmloses Kinderbuch mit dem Erwachsenwerden der Protagonisten immer dunkler und vielschichtiger wird. J.K. Rowling ist es mit diesen magischen Büchern nicht nur gelungen eine wundervolle Welt zu erschaffen, die auch heute noch Erwachsene wie Kinder begeistert. Sie hat es auch durchgehend geschafft in sieben Bänden ihr sehr hohes erzählerisches Level zu halten – etwas, was nur den wenigsten Autor(inn)en auf diesem Planeten gelingt.

Butterbier wie in Hogsmeade…

Natürlich hält die wundervolle Buchserie um Harry Potter*, den Waisenjungen, dem zu seinem elften Geburtstag offenbart wird, dass es neben unserer offensichtlichen eine zweite Welt voller Magie gibt und er als angehender Zauberer auf das magische Internat Hogwarts gehen darf, mehr als nur Butterbier bereit. Gerade die Süßigkeiten, auf die er im Zug zum Internat das erste Mal trifft, lassen Leser/innen diese Welt geschmacklich begreifen: Schokoladenfrösche (Chocolate Frogs), Bertie Botts Bohnen (Bertie Bott’s Every Flavour Beans) , Kürbissaft (Pumpkin Juice), Lakritzzauberstäbe (Licorice Wands), Kürbiskuchen (Pumpkin Pie) und noch vieles mehr… (erinnert euch nur an den genialen Süßigkeitenladen „Honigtopf“ („Honeyduke“) in Hogsmeade!)

Schaumkrone auf einem Butterbeir aus selbstgekochtem Karamellsirup

Dass ich meine Weihnachtsfeiertage mit den Filmen der kompletten Harry-Potter-Box* verbracht habe und diverse Male lüstern zugesehen habe, wie Harry, Hermione und Ron sich einen großen Humpen ultralecker aussehenden Butterbieres gegönnt haben, hat sicher zu meiner Wahl beigetragen. Im „Leaky Cauldron“ (in den deutschsprachigen Büchern heißt das Zwischending aus Schenke und Absteige „Zum Tropfenden Kessel“) in der Winkelgasse oder im Gasthaus „Die Drei Besen“ („The Three Brooms“) von Madame Rosmerta in Hogsmeade wird dieses Getränk, dass die kulinarische Fantasie anregt (und die Hauselfe Winky leider in die Butterbiersucht trieb..), gerne getrunken..

Ich gebe zu, es ist schon etwas länger her, dass ich mal wieder alle sieben Harry-Potter-Bände gelesen habe… Erstaunlicherweise – und obwohl ich ihnen zum Teil wegen der Umsetzung kritisch gegenüberstehe und es u.a. als rassistisch empfinde, dass die Figur der Lavender Brown (pünktlich zu ihrer Romanze mit Ron) plötzlich von einer weißen Schauspielerin dargstellt wird – haben die Filme mir aber regelrecht Leselust auf die Geschichte des Zauberlehrlings gemacht. Ich vermisse diese Erzählwelt gerade richtig schmerzlich und werde sie mir direkt auf meinen Lesestapel legen.

Gibt es eigentlich derzeit eine ähnlich gute und mitreißende Buchserie in diesem Genre? Irgendwie hatte ich in letzter Zeit mehrfach hochgelobte Serien, die nach dem ersten Buch einfach qualitativ abrutschen… irgendwie immer enttäuschte Lesefreude. Ich freue mich also über Lesetipps!

Butterbier wie in Hogsmeade

More Butterbeer!

Aber zurück zum Butterbeer..äh.. Butterbier. Sekundärquellen zufolge hat J.K. Rowling den Geschmack von Butterbier als an „butterscotch“ (Butterkaramell) und Cream Soda (Limonade mit Sahne-Vanille-Geschmack, die hierzulande unbekannt ist) erinnernd, allerdings nicht so eklig süß beschrieben.

Ich habe das Netz nach verschiedenen Versionen durchstöbert, die allerdings allesamt entweder nicht meine Vorstellungen trafen oder seltsam klangen. Also habe ich mich an der J. K. Rowling zugeschriebenen Beschreibung orientiert und selbst herumprobiert. Herausgekommen ist ein Karamellsirup, den man für die heiße oder kühle Variante von Butterbier verwenden kann. Sonderbonus: Beim Aufgießen mit Spudel gibt es richtig tollen Butterbierschaum!
Und wie wäre es mit ein paar Whisky-Pralinen à la Chocolat zum Knabbern dazu? Oder mit Sansas Zitronenküchlein? 😉

Butterbier-Variante a) Man gibt ein paar Teelöffel des Sirups in ein Glas, gießt einfach mit sprudelndem Mineralwasser und erhält einen erfrischende, vanillig-sahnig-buttrig-karamellige Limonade – sogar mit Vanilleschaum darauf.

Butterbier-Variante b) Man gibt etwas von dem Butterbier-Sirup in heißen Schwarztee, Kaffee oder Rooibushtee und versüßt sich Getränk mit noch etwas geschlagener Sahne als Topping.

Es gibt übrigens auch jetzt noch unglaublich genialen Harry-Potter-Merchandise zu kaufen. Bierkrüge habe ich leider keine gefunden, aber eine Tasse mit dem Symbol für die Heiligtümer des Todes* schlägt das auch locker. Wirklich faszinierend, was es da so alles noch gibt. Angefangen beim gestrickten Gryffindor-Schal*, Fawkes und Hedwig als dekorative Figuren für den Schreibtisch, Rons Deluminator, Hermiones Zeitumkehrer*,  Die Karte des Raumtreibers, Tom Riddles Tagebuch*,  ganze Zauberstabkollektionen* oder  – mein persönlicher Favorit – dem verschollenen Diadem von Rowena Ravenclaw*, das Voldemort als Horkrux missbrauchte. (Mir würde das ja bestimmt ganz her-vor-ra-gend stehen!)
Natürlich ist das alles Geldschneiderei… aber so hübsche! (Seufz!)

Butterbier selbstgemacht / Cooking butterbier (cream soda)

Rezept für Butterbier à la Harry Potter

250 g Zucker
150 g Wasser
100 g Sahne
50 g Butter
1 Vanilleschote
15 g Whisky
Spritzer Zitronensaft (damit der Karamellsirup später nicht auskristallisiert)

Zubereitung

  • Den Zucker in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze langsam schmelzen und vorsichtig honigfarben karamellisieren lassen. (Nicht Rühren, gibt sonst Klumpen.) Bitte lasst euer Karamell nicht aus den Augen, es kann sehr schnell verbrennen und damit bitter werden.
  • Wasser hinzugeben (bitte aufpassen, das könnte etwas spritzen), der Zucker wird sich kurz verhärten, dann aber losköcheln. Rühren wieder erlaubt.
  • Die restlichen Zutaten und die aufgeschlitzte und ausgekratzte Vanilleschote in den magischen Kessel hinterherwerfen und unter Rühren 10-15 Minuten bei geringer Hitze vor sich hin köcheln lassen. (Wenn am Ende noch kleine Zuckerreste am Topfrand sind, die sich nicht komplett lösen, ist dies nicht so schlimm)
  • Den Butterkaramellsirup noch heiß in ausgekochte Gläser oder Flaschen füllen.
  • Bei hygienischer Entnahme hält sich der Butterbier-Sirup einige Wochen oder sogar Monate im Kühlschrank. Da sich die einzelnen Bestandteile in der Kälte in Schichten absetzen, empfiehlt es sich, ihn vor der Nutzung auf Raumtemperatur zu bringen und dann nochmal kräftig zu schütteln oder umzurühren.

Wie schon die letzten Male, ist das mein Beitrag zu meinem eigenen, lesehungrigen, bibliophil-kulinarischem Dauerevent.

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