Game of Thrones: Sansas Zitronenküchlein [Zitronenschnitten – Lemon Bars]

Ich habe lange gerätselt, was das erste Rezept auf dieser Seite sein soll. Welches Buch und welches Gericht sollte die Ehre haben, als erstes die kochfantastische Wandlung von der Seite auf den Teller mitzumachen? 

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Meine Entscheidung fiel auf die wundervollen Saga „Das Lied von Eis und Feuer„* (aka A Game of Thrones/ Song of Ice and Fire) von George R. R. Martin. Denn auch, wenn ich Sansa Stark immer eher etwas anstrengend fand, teilen wir doch unsere Liebe zu Zitronen. Beziehungsweise zu Zitronenkuchen. Und diese findet mehrfach in den Büchern Erwähnung.

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Essen wie in A Game of Thrones: Sansas Zitronenküchlein / Lemon Cakes

Ich überlegte allerdings lange hin und her, was genau ich backen wollte. Spontan fiel mir ja ein knuspriger Mürbeteig ein, gefüllt mit einem üppigen Lemoncurd. Kleine, köstliche und üppige Zitronentartes. Im Buch werden aber Zitronenküchlein erwähnt, die mit Zucker überzogen sind, was hierbei nicht geht.

„Later came sweetbreads and pigeon pie and baked apples fragrant with cinnamon and lemon cakes frosted in sugar, but by then Sansa was so stuffed that she could not manage more than two little lemon cakes, as much as she loved them. She was wondering whether she might attempt a third when the king began to shout.“ (Zitat aus: A Song of Ice and Fire, 1. Band: A Game of Thrones)

Weitere Überlegungen: Sansa stammt aus dem Norden. Dort sind eher Dauerlebensmittel und das absolute Gegenteil von vergnüglicher Verschwendungssucht angesagt. Zitronenbäume werden auch dort eher eine Seltenheit gewesen sein. Weswegen Winterfell wohl trotz edlem Adelsgeschlecht eher für relativ schlichte und in Dosen gut haltbare Zitronenkekse aus mit getrockneter Zitronenschale aromatisiertem Mürbeteig und überzogen mit zitronigem Zuckerguss, sprechen würde. Trockenes Dauergebäck also?

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Aber als Sansas Leidenschaft für die „Lemon Cakes“ zur Sprache kommt, ist sie schon mit dem dekadenten Hofstaat um Cersei unterwegs. Es handelt sich sehr wahrscheinlich um eine üppigere Leckerei, die sie in ihrer Heimat – trotz ihres Standes – nicht so oft bekommen haben wird. Und mal ehrlich? Cersei und sittsam-schlichtes Dauergebäck? Das passt nicht so ganz zusammen.
Kurz grübelte ich, ob ich einfach einen englischen Lemon Tea Cake backe oder mein geliebtes Rezept für getränkten Zitronenkuchen etwas abwandle und in Muffinformen backe. Letztendlich erinnerte ich mich aber an Lemon Bars. Meine Rettung! Gebacken in einer eckigen Form, in kleine Schnitten beziehungsweise Küchlein geschnitten und unten mit einem genial-einfachen Mürbeteig versehen. In der Mitte findet sich ein verschwenderisch leckerer, dicker, fest-cremiger und zitroniger Pudding (da ist quasi der Lemon-Curd, nach dem ich lechzte!) und als krönender Abschluss sind sie bestäubt mit Puderzucker. Perfekt! Sansa hätte mir sicherlich zugestimmt.

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Rezept für Zitronenschnitten – Lemon Bars
(Für eine eckige Auflaufform: 20 x 30 cm)

Für den Boden:

200 g Mehl
155 g geschmolzene Butter

75 g Zucker
1/4 TL Meersalz (leicht gehäuft)
1/8 TL gemahlene Vanilleschote

Für die Füllung:

220 g Zucker
6 Eier (M)
145 g frisch gepresster Zitronensaft (waren bei mir 6 Zitronen, gerne mit etwas Fruchtfleisch)
50 g geschmolzene Butter
40 g Mehl
2 TL frisch abgeriebene Zitronenschale

Zubereitung

  • Alle trockenen Zutaten für den Teig miteinander vermischen.
  • Flüssige Butter dazu geben, mit einem Löffel oder Backspatel verrühren, bis der Teig von der Konsistenz her wie fettige Knete ist.
  • Eine eckige Auflauf- oder Backform (20 x 30 cm) mit Backpapier ausschlagen. Wenn man die Ecken einfaltet, geht das mit einem rechteckigen Stück Backpapier sehr gut.
  • Teig auf dem Boden verteilen, mit den Fingern andrücken und eventuell mit einem stabilen Trinkglas ausrollen. Nur der Boden wird mit dem Teig bedeckt, es soll keinen Rand geben!
  • Im vorgeheizten Backofen bei 180° (Umluft) auf der mittleren Schiene für circa 20 Minuten goldbraun backen.
  • In der Zwischenzeit Mehl und Zucker in einer Schüssel vermischen. Zitronensaft dazu geben und mit einem Schneebesen verrühren.
  • In dieses Gemisch nun erst die flüssige Butter einarbeiten, anschließend die Eier und den Zitronenabrieb.
  • Die Form mit dem fertiggebackenen Mürbteigboden aus dem Ofen nehmen. Etwas runterkühlen lassen und dann die Eiermasse auf den Mürbteigboden geben. Bitte nicht stehen und damit durchweichen lassen, sondern sofort in den heißen Ofen zurückgeben.
  • Bei etwas reduzierter Hitze (~ 170°) den Zitronenkuchen zwischen 20-30 Minuten backen bis er gleichmäßig gestockt und oben leicht gebräunt ist.
  • Den Zitronenkuchen abkühlen lassen und dann mithilfe des Backpapiers komplett aus der Form heben. In Stückchen schneiden, mit Puderzucker bestäuben und genießen.

 

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